Workshop Hauptamt: Kommunale Konfliktberatung als Unterstützungsangebot bei Vorfällen von Hass, Gewalt und Bedrohungen gegen kommunale Amts- und Mandatsträger

Datum: 26. Juni 2025

25,00 

Veranstaltungsort

Hannover

ReferentIn

14 Plätze frei

Beschreibung

Diese Veranstaltung findet in der Landesgeschäftsstelle in Hannover statt.

Sind Amts- und Mandatsträger*innen von Hass, Gewalt und Bedrohungen betroffen, steht an erster Stelle, Schutz zu gewährleisten und persönliche Umgangsstrategien zu entwickeln. Darüber hinaus kann es in manchen Situationen gewinnbringend sein, die Vorfälle im größeren Bild zu betrachten: Aus der langjährigen Erfahrung in der Begleitung von Kommunen ist uns als Konfliktberater*innen bekannt, dass Anfeindungen und Bedrohungslagen Auswirkungen oder Symptome von kommunalen Konflikten sein können. Kommunale Konfliktberatung kann Amts- und Mandatsträger*innen dabei unterstützen, die Verflechtungen, Ursachen und Dynamiken von Konflikten zu verstehen sowie einen konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen zu entwickeln. Es werden Fragen berührt wie: Was könnte in dem spezifischen Kontext hinter Anfeindungen stecken? Wie konnte es soweit kommen, wo so viele Akteure im Spiel sind? Was passiert mit unserer Gemeinde oder Stadt? Ein solcher Blick auf die Herausforderungen möchte einen Impuls geben für Überlegungen, wie einer unguten Entwicklung vor Ort entgegengewirkt werden kann und wie Unterstützung hierfür gefunden werden kann.

Im Workshop wird anhand eines Fallbeispiels das Angebot der Kommunalen Konfliktberatung vorgestellt. Der Ansatz der Kommunalen Konfliktberatung ist seit mehr als 15 Jahren ein erfolgreicher Weg, der Entscheidungsträger*innen darin unterstützt, lokale Konfliktdynamiken besser zu verstehen, Gewalteskalation zu verhindern und Handlungsoptionen zu entwickeln. Das K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung des VFB Salzwedel e.V. und das forumZFD bieten bundesweit Beratung zur Bearbeitung von Spannungen und Konflikten im kommunalen Raum an.

Ziele:

  • Die Teilnehmenden werden dafür sensibilisiert, dass Hass und Gewalt gegen kommunale Amts- und Mandatsträger*innen im Zusammenhang mit kommunalen Konflikten stehen können und dass in einigen (eskalierten) Konfliktsituationen externe Hilfe und Beratung sinnvoll und hilfreich sein kann.
  • Die Teilnehmenden lernen Kommunale Konfliktberatung als Unterstützungsangebot zum Umgang mit Konflikten und Aggressionen in der Kommunalpolitik und -verwaltung kennen.
  • Die Teilnehmenden durchdenken und tauschen sich zu Bedrohungen und Anfeindungen vor dem Hintergrund kommunaler Konfliktlagen aus und erweitern die Möglichkeiten ihres Umgangs damit.

Leitfragen:

  • Wie können Vorfälle von Hass, Gewalt und Bedrohungen gegen kommunale Amts- und Mandatsträger im Zusammenhang mit kommunalen Konflikten stehen?
  • Wie können Spannungen und Konflikte in Kommunen konstruktiv angegangen werden?
  • Warum sind die Art und Weise, wie wir mit Konflikten in Kommunen umgehen, wichtig für demokratische Kultur?
  • Wie können wir die demokratische Debattenkultur in unseren Kommunen stärken?

Zielgruppe:

Der Workshop richtet sich an alle hauptamtlichen Bürgermeister:innen und Wahlbeamt:innen in Niedersachsen.

Referentinnen:

Anne Dirnstorfer, K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung

Anne Dirnstorfer ist systemische Beraterin, Mediatorin und Sozialwissenschaftlerin. Viele Jahre arbeitete sie in der internationalen Friedensarbeit als Trainerin an der Transformation von Gewaltverhältnissen. Seit 2021 berät sie deutsche Kommunen zu verschiedenen Konfliktfeldern.

Wolfgang Dörner, forum Ziviler Friedensdienst, Programm Kommune und Konflikt

Als Referent Beratungsprozesse und Sensibilisierung begleitet Wolfgang Dörner seit 2019 Kooperationen mit kommunalen Akteuren vor allem in Niedersachsen. Er baut dabei auf Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen wie Sozialer Arbeit, Politikwissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit.

Verena Griesinger, K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung

Verena Griesinger studierte Konfliktmanagement und ist als Referentin beim K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung tätig. Hier begleitet sie Gemeinden, Städte und Landkreise in Deutschland im Umgang mit entstehenden oder bereits eskalierten Konflikten.

Mehr Informationen zu Kommunaler Konfliktberatung als Unterstützungsangebot für Städte, Gemeinden und Landkreise finden Sie in unserem Portal Kommunale Konfliktberatung (Link https://www.kommunale-konfliktberatung.de/).

Hintergrund:

Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund hat ein Seminarprogramm zum Umgang mit Hass, Gewalt und Bedrohungen gegen Amts- und Mandatsträger:innen für die Jahre 2024 und 2025 entwickelt, das vom Landespräventionsrat Niedersachsen gefördert wird. Mit Hilfe der Seminarveranstaltungen soll der Umgang mit Hass, Gewalt und Anfeindungen als betroffene Person erleichtert werden. Hass, Bedrohungen und Gewalt gegen kommunale Amts- und Mandatsträger nehmen seit Jahren stetig zu. Diese richten sich sowohl gegen hauptamtliche Bürgermeister:innen als auch gegen ehrenamtliche Mandatsträger (z.B. Ratsmitglieder). Sie sind oftmals losgelöst von sachlicher Kritik und richten sich gegen das Aussehen oder persönliche Eigenschaften der betroffenen Menschen oder gegen ihr Eigentum (insb. Sachbeschädigung). Die Gewalt ist dabei nicht nur physisch, sondern nimmt auch psychische Dimensionen an (z.B. unter Druck setzen, Bedrohung gegen die Person oder Familienmitglieder, Beleidigungen etc.).

Gründe für derartige Überfälle auf Amts- und Mandatsträger sowie ihr Eigentum sind vielfältig. Nicht immer stammen die Verursacher aus dem extremistischen Bereich (rechts, links, religiös motiviert, Reichsbürger und Selbstverwalter), sondern auch aus Teilen der Bürgerschaft, die mit bestimmten Entscheidungen unzufrieden sind. Neben der eigentlichen Gewalt und Anfeindungen gegen Amts- und Mandatsträger besteht ein Hauptproblem in dem angemessenen Umgang mit derartigen Vorfällen.

Organisatorisches

Organisatorisches

Datum: 26. Juni 2025

Startzeit: 10:00

Endzeit: 15:30