Diese Veranstaltung findet im Sitzungssaal des NSGB statt.
Konfliktsituationen kommen in allen Bereichen des Lebens vor. Städte und Gemeinden stehen heute vor großen Herausforderungen, wie z.B. sozialer und gesellschaftlicher Wandel, demografische Veränderungen, Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Diese Faktoren verändern die Lebenswelten vor Ort und führen immer häufiger zu gesellschaftlichen Spannungen und Konflikten in der Kommune. Konfliktträchtige Situationen bestehen oft multilateral, also im Verhältnis zu Dritten, z.B. einzelne BürgerInnen oder Interessengruppen oder innerhalb der gemeindlichen Strukturen. Intern sind es häufig Konflikte der
Mitarbeitenden untereinander oder innerhalb von Teams. Auch Spannungen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden oder innerhalb der Führungsebene (Kompetenzstreitigkeiten) sind keine Seltenheit im kommunalen Alltag.
Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft KPMG stellen Konflikte für Unternehmen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Danach wenden Führungskräfte direkt oder indirekt häufig 30 – 50 % ihrer wöchentlichen Arbeitszeit für die Bewältigung von Konflikten oder der Konfliktfolgen auf. Diese Zeit fehlt für wichtige strategische Aufgaben und Projekte einer Kommune. Viele Wirtschaftsunternehmen haben bereits ein professionelles Konfliktmanagement in ihrer Organisationsstruktur etabliert. In Kommunen ist dieses Thema bisher kaum präsent.
Ziel des Seminars ist es, kommunalen Führungskräften neue und praxisnahe Wege für ein nachhaltiges Konfliktmanagement aufzuzeigen und eine konstruktive Konfliktkultur in der kommunalen Praxis zu verankern. Dabei lernen die Teilnehmenden die KomPass Methode kennen, mit der sich die Kommunikation in schwierigen Gesprächen und bei konfliktbehafteten Themen verbessern lässt.
Seminarinhalte und Themen:
- Systemische Möglichkeiten für innerbetriebliches Konfliktmanagement
- Erkennen von Ursachen und destruktiven Konfliktdynamiken
- Präventive Ansätze
- Sich selbst im Führungsalltag entlasten und Konflikte in Chancen umlenken
- Aufzeigen von praxisnahen Interventionsmöglichkeiten
- Kennenlernen prozessorientierter Ansätze und Instrumente (KomPass)
- Reflexion des Umgangs mit Konflikten in der eigenen Kommune anhand von Praxisbeispielen
- Raum für vertraulichen interkommunalen Austausch
Ihre Referentin: Die Referentin Daniela Kösters ist Diplom-Verwaltungswirtin und Volljuristin. Nach mehreren Berufsjahren als Rechtsanwältin war sie 15 Jahre als hauptamtliche Bürgermeisterin einer mittelgroßen Samtgemeinde tätig. Danach arbeitete sie als Geschäftsführerin eines Landschaftsverbandes und ist freiberuflich als zertifizierte (Wirtschafts-)Mediatorin tätig. Neben der Konflikt- und Kommunikationsberatung arbeitet
sie als Moderatorin in Beteiligungsprojekten (Wassermanagement, Windparks, Dorfentwicklung). Durch die vielfältigen beruflichen Tätigkeiten verfügt sie über hohe Führungskompetenz, kommunales Praxiswissen und einen großen Erfahrungsschatz im Konfliktmanagement. Sie entwickelte zur sicheren Navigation durch konfliktbeladene Situationen die KomPass Methode, eine angemessene und passgenaue Art der Kommunikation, insbesondere im kommunalen Kontext.